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Der Leopardgecko bewohnt in seinem natürlichem Lebensraum halbtrockene, bis trockene Gebiete.
Er ist vor allem in felsigen Steppen, Wüsten und Halbwüsten zu finden.
Dort vestecken sich die Leopardgeckos tagsüber in Höhlen und Felsspalten und kommen erst bei Dämmerung aus ihren Verstecken, um auf Nahrungs- und/oder Partnersuche zu gehen.
Leopardgeckos sollten niemals als Pärchen gehalten werden, da das Männchen das Weibchen so sehr bedrängen und stressen kann, dass es zum Verlust des Tieres kommt. Es sollten entweder nur Weibchen, oder 1 Männchen und mindestens 2 Weibchen zusammen gehalten werden.
Mehre Männchen in einem Becken würden sich so lange bekämpfen, bis die Rivalen verstorben sind.
Für die Pflege und Haltung von 3 Tieren sollte das Terrarium mindestens die Maße 100x50x50 cm betragen. Als Grundregel gilt: Je größer, desto besser!
Will man mehr Tiere halten, muss sich natürlich auch die Grundfläche des Terrariums vergrößern.
Ob man Terrarien aus Glas oder Holz verwendet, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen. Beide Varianten haben ihre Vorteile.
Holzterrarien sind relativ einfach zu bauen und dämmen die Wärme besser als Terrarien aus Glas.
Glasterrarien sind leichter zu reinigen und zu desinfizieren, falls dies einmal auf Grund einer Krankheit nötig sein sollte.
Eine gut strukturierte Rückwand sollte auf jeden Fall angebracht werden, da diese den Bewegungsradius der Tiere noch etwas vergrößert.
Eine schöne Rückwand kann relativ einfach aus Fließenkleber und Styropor hergestellt werden. Diese sollte man mit vielen Spalten und Ritzen versehen, da sich die Geckos gerne in Spalten quetschen.
Zusätzlich zu der Rückwand sollten mehrere Höhlen und Versteckmöglichkeiten in das Terrarium eingebracht werden. Für jedes Tier mindestens 1 Höhle! Zum Bau der Höhlen kann man Schieferplatten, große Steine und z.B. Korkröhren verwenden. Eine feuchte Höhle mit Kokoshumus oder Moos sollte auch nicht fehlen. Hierfür eigenen sich sehr gut eine leere Eisdose, die man ebenfalls mit Fließenkleber und Styropor so bearbeiten kann, dass diese ein "steinartiges" Aussehen bekommt und so gut zur Rückwand passt. Diese feuchte Höhle wird von den Geckos zur Häutung aufgesucht und als Eiablageplatz verwendet.
Alle Steinaufbauten müssen absolut einsturtzsicher aufgebaut sein!
Ich verklebe meine Steinplatten mit Silicon und klebe sie anschließend noch auf den Boden des Terrarium fest (vor dem Einbringen des Bodensubstrats!). Somit ist ebenfalls gewährleistet, dass die Tiere die Steine nicht untergraben können und dabei erdrückt oder erschlagen werden.
Als weiteres Dekomaterial kann man noch Wurzeln und trockenes Steppengras o.ä. einbringen.
Bodengrund
Als Bodengrund für das Terrarium ist nur ein Sand-Lehmgemisch geeignet! Dieses kann man entweder fertig im Zoofachhandel kaufen oder selbst mit Lehmpulver und Sand anmischen.
Beim selbstmischen sollte das Verhältnis aus 5 Teilen Sand und 1 Teil Lehm bestehen.
In beiden Fällen wird das Sand-Lehmgemisch feucht in das Terrarium eingebracht. Das Gemisch trocknet nach ein paar Tagen aus und bekommt eine feste Konsistenz.
Beleuchtung
Für die Beleuchtung eines Terrariums mit den oben aufgeführten Maßen, würde ich einen 40 W Spott verwenden,wie sie im Baumarkt zu haben sind. Zusätzlich zu diesem Spot würde ich noch entweder eine 18 Watt Leuchtstoffröhre oder eine Energiesparlampe in dem Terrarium anbringen.
UV-Beleuchtung benötigen die Tiere nicht, da sie Nacht- und Dämmerungsaktiv sind.
Die Beleuchtungsdauer sollte 12 Stunden betragen
Temperatur
Wichtig ist hierbei, dass in dem Terrarium ein Temperaturgefälle zusammen kommt.
Dies erreicht man dadurch, dass man den Wärmespot nur an einer Seite des Terrariums anbringt. Den Spot sollte man auf einen flachen Stein oder eine Schieferplatte ausrichten. So bekommen die Geckos einen Sonnplatz, der noch kurze Zeit Wärme abstrahlt, wenn die Beleuchtung schon aus ist. Diese Plätze werden gerne von den Geckos aufgesucht um sich auf "Betriebstemperatur" zu bringen.
An der wärmsten Stelle im Terrarium (direkt unter dem Spot) sollte es punktuell 35-40 Grad warm sein. In der Mitte des Beckens sollte dann eine Temperatur von ca. 27-28 Grad herrschen und an der kühlsten Stelle ca. 22-25 Grad.
So haben die Tiere 3 Klimazonen, aus denen sie je nach belieben auswählen können.
Luftfeuchtigkeit
Da es sich um ein Steppenterrarium handelt, sollte die relative Luftfeuchtigkeit tagsüber 30-50% betragen. Nachts sollte die Luftfeuchtigkeit auf 70-80% ansteigen. Alle 2-3 Tage sollte das Terrarium mit lauwarmen Wasser übersprüht werden.
Futter
Leopardgeckos sind reine Fleischfresser.
Als Grundnahrungsmittel der Leopardgeckos dienen Heuschrecken, alle Arten von Grillen und Schaben.
Ab und zu können auch mal Mehlwürmer, Wachsmaden und Zophobas verfüttert werden. Jedoch dienen diese nur als "Snack", da die Tiere auf Grund des hohen Fettgehalts relativ schnell verfetten und krank werden können.
Wichtig ist hier die Futterinsekten selbst gut zu füttern, denn was die Insekten fressen, fressen zum Schluß auch die Geckos!
Bei erwachsenen Tieren reicht es, 2-3 mal die Woche zu füttern.
Jungtiere und kranke Tiere müssen häufiger gefüttert werden.
Trächtige Weibchen und Weibchen nach der Eiablage bekommen so viel, wie sie in kurzer Zeit fressen.
Mindestens einmal pro Woche müssen die Futterinsekten mit einem Vitamin/Calcium D3 Pulver bestäubt werden, bevor sie an die Geckos verfüttert werden. Dieses Pulver bekommt man in jedem Zoofachgeschäft, dass auch Reptilienartikel und/oder Reptilien anbietet.
Ebenfalls kann man beim Tierarzt so ein Pulver erwerben.
Zusätzlich dazu sollte in jedem Terrarium ein Schälchen mit zerkleinerter Sephiaschale oder dem oben erwähnten Pulver stehen. Die Geckos lecken dies dann nach Bedarf auf.
Auf das wöchentliche Bestäuben der Futtertiere darf aber trotzdem nicht verzichtet werden, da die Tiere bei Calcium und/oder D3 Mangel an Rachitis oder Knochenerkrankungen erkranken können!
Quarantäne
Ganz wichtig ist die strikte Einhaltung einer 3 monatigen Quarantäne, bei allen neu erworbenen Tieren!
Dabei ist es egal, ob man seine Tiere vom befreundeten Züchter um die Ecke, einem Zoofachhandel oder einer Börse hat!
Die Tiere müssen einzeln in kleinen Behältern (z. B. Faunaboxen) gehalten werden. Als Bodengrund dient Küchenrolle und die Einrichtung ist sehr spärlich zu halten. Eine Feuchtbox (Tupperware mit feuchtem Zewa), eine Wasserschale und ein paar halbierte Klopapierrollenröhren.
Von jedem Tier müssen nun mehrere Kotproben entnommen werden. Diese Proben werden dann zu einem reptilienkundigen Tierarzt gebracht und der schickt sie dann in ein Labor.
Man kann allerdings auch selbst die Proben direkt ins Labor schicken. Das Labor untersucht die Proben und schickt einem das Ergebnis zu. Beim Tierarzt bekommt man dann das richtige Medikament und die Dosierungsanleitung.
In der Quarantänezeit müssen die Quarantänebecken jeden Tag sauber gemacht werden, die Küchenrolle erneuert werden und evtl. nach Absprache mit dem Tierarzt jeden Tag desinfiziert werden. Dies wird so lange durchgeführt, bis die Kotproben negativ sind!
Es empfiehlt sich bei den Arbeiten Einmalhandschuhe zu tragen.
Infos zur Cryptosporidose: www.Cryptosporidien.de |
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